In der Gesprächsreihe „Medizin im Dialog“ informierten Chefärzte der Sana-Kliniken Stuttgart über Behandlungs- und Operationsmöglichkeiten bei einer Spinalkanalstenose und bei Hüft- und Kniearthrose.

Medizin im Dialog

Moderatorin Dagmar Engel-Platz und Prof. Dr. Dominik Parsch. Foto: Dalcolmo

Der Bewegungsapparat, sprich die Wirbelsäule sowie Hüft- und Kniegelenk, standen im Mittelpunkt der Experten-Talks „Medizin im Dialog“. Für die medizinische Gesprächsreihe der Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten in Kooperation mit den Sana-Kliniken Stuttgart https://www.sana.de/kok-stuttgart waren Ärzte zu Gast im Studio im Pressehaus Stuttgart. Interessierte können die beiden Sendungen im Internet nachschauen.

Im ersten Teil sprach Moderatorin Dagmar Engel-Platz mit Dr. Petra Büchin und Dr. Harald Schall über Spinalkanalstenose. Beide sind Chefärzte im Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie und Rückentherapie am Karl-Olga-Krankenhaus Stuttgart. Gast des zweiten Teils war Prof. Dr. Dominik Parsch. Er leitet die Baumann-Klinik am Karl-Olga-Krankenhaus. Mit ihm sprach die Moderatorin über Behandlungsmöglichkeiten bei Hüft- und Kniegelenksarthrose.

Der Spinalkanal ist Teil der Wirbelsäule, in ihm verläuft das Rückenmark, von dem aus Nerven abgehen. Ist der Kanal verengt, liegt eine Spinalkanalstenose vor. „Ursache sind degenerative Veränderungen“, sagt Dr. Petra Büchin. Symptome sind belastungsabhängige Schmerzen in den Beinen. Wird eine Spinalkanalstenose im Patientengespräch und mittels Kernspintomographie diagnostiziert, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Bei leichteren Symptomen wird mit Physiotherapie und Bewegungsprogrammen Linderung verschafft, sind die Symptome stärker, kommen invasive Methoden zum Einsatz.

Einfaches Spazierengehen reicht nicht aus

„Es gibt eine Spritzentherapie sowie Operationsverfahren“, sagt die Spezialistin. „Eine Operation ist nur angezeigt, wenn der Druck auf die Nerven so groß ist, dass Lähmungen in den Beinen auftreten“, erläutert Dr. Harald Schall.

„Bei der Operation wird unter dem Mikroskop überschüssiges Knochengewebe entfernt.“ Die Ärzte appellieren aber, dass man es gar nicht soweit kommen lassen sollte. Am besten ist es, regelmäßig in Bewegung zu bleiben. „Einfaches Spazierengehen reicht aber nicht, es sollte zügiges Gehen mit Armeinsatz sein, um die Rumpfmuskulatur zu stärken“, rät Dr. Büchin.

Am Ende des Gesprächs stellt sie noch zwei Übungen vor, die helfen einer Spinalkanalstenose vorzubeugen. Eine Verschleißerkrankung ist die Arthrose im Hüftgelenk. „Im einfachen Röntgenbild lässt sich schnell feststellen, ob Arthroseveränderungen vorhanden sind“, sagt Prof. Dominik Parsch.

Medizin im Dialog: Am 29. Juni wird die nächste Folge gesendet

Auch hier werden zunächst konservative Methoden wie Trainingstherapie und schmerzstillende Medikamente angewendet. „Sie können das Problem des Knorpelverlusts alleine aber nicht lösen.“ Ist eine Operation notwendig, werde heute bei der Implantation eines künstlichen Hüftgelenks darauf geachtet, die Muskulatur zu schonen.

„Nach dem Krankenhausaufenthalt von drei bis sechs Tagen schließt sich eine dreiwöchige Reha an, danach ambulante Physiotherapie“, beschreibt Prof. Parsch den Ablauf. Der Experte rät den Patienten, vor der zumeist geplanten OP so aktiv wie möglich zu bleiben, um danach auch schnell wieder fit zu werden.

Die Sendungen von „Medizin im Dialog“ kann man online anschauen unter http://www.swm-network.de/events/medizin-im-Dialog Am 29. Juni werden die nächsten Experten-Gespräche zu Fuß und Sportverletzungen gesendet.