In der Gesprächsreihe „Fokus Medizin im Dialog“ informierten Chefärzte des Robert Bosch Krankenhauses Stuttgart über neue und bewährte Therapien bei Erkrankungen der Lunge und Lungenkrebs.

Fokus Medizin im Dialog

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Weil atmen Leben ist: Die Lunge stand im Mittelpunkt der jüngsten Sendungen von „Fokus Medizin im Dialog“, der Online-Gesprächsreihe der Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten in Kooperation mit dem Robert Bosch Krankenhaus Stuttgart.

Im ersten Teil des medizinischen Experten-Talks ging es um die Lunge, im zweiten Teil um Lungenkrebs. Den Fragen von Moderatorin Bianca Menzel stellen sich Prof. Claus Neurohr, Chefarzt für Pneumologie und Beatmungsmedizin, Prof. Hans-Georg Kopp, Chefarzt für Onkologie, und Priv.-Doz. Dr. Gerhard Preissler, Chefarzt für Thoraxchirurgie und Leiter des RBK-Lungenkrebszentrums.

10 000 bis 20 000 Liter Luft atmen wir jeden Tag ein und wieder aus. Ganz automatisch. Ohne groß darüber nachzudenken. Dabei schenken wir der Lunge wenig bis kaum Beachtung. Erst wenn einem das Atmen schwer fällt, rückt die Lunge in den Fokus. Das RBK-Lungenzentrum bündelt für die Patientinnen und Patienten in Stuttgart die drei Disziplinen Thoraxchirurgie, Thoraxonkologie sowie die Pneumologie.

Fokus Medizin im Dialog: COPD und Asthma sind Volkskrankheiten

Innerhalb der Pneumologie gibt es wiederum ein breites Spektrum an Schlafmedizin und Schlafgesundheit bis hin zu Behandlungsmöglichkeiten sehr spezieller Erkranungen wie Mukoviszidose oder Lungenhochdruck.

Wer sich bei Prof. Claus Neurohr in der Sprechstunde vorstellt, leidet meistens unter Luftnot und Husten. Vor allem jetzt in der Erkältungszeit ist Husten für viele Betroffene normal, wer allerdings länger als sechs bis acht Wochen darunter leidet, sollte sich entsprechend untersuchen lassen. Wer beim Husten beispielsweise Blut spuckt, sollte unbedingt früher einen Arzt aufsuchen.

In der Abteilung für Pneumologie und Beatmungsmedizin werden die verschiedensten Erkrankungen der Lunge behandelt. Darunter auch die Volkskrankheiten COPD und Asthma. Während Letzteres bei mehr als 50 Prozent der Patientinnen und Patienten durch Allgerne ausgelöst wird, sind 70 bis 90 Prozent der COPD-Betroffenen Raucher oder Ex-Raucher.

Rund 55 000 Menschen in Deutschland erkranken jährlich an Lungenkrebs

Rauchen und Tabakkonsum gehören auch zu den größten Risikofaktoren in Bezug auf Lungenkrebs. Rund 55 000 Menschen in Deutschland erkranken daran jährlich. Bis es zur Diagnose kommt, leben Betroffene meistens symptomfrei und der Krebs bleibt lange unbemerkt.  Das liege vor allem auch daran, dass es wenig bis keine Frühsymptome gebe und man den Krebs erst bemerke, wenn er bereits weit fortgeschritten sei, weiß Prof. Hans-Georg Kopp.

Lungenkrebs bleibe eine gefährliche Erkrankung mit einem hohen Risiko daran zu sterben, ergänzt Priv.-Doz. Dr. Gerhard Preissler. Doch dank der neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse und der guten Diagnostik seien die Heilungschancen größer als früher.

Vor allem kleinere Tumore können nach Entfernung durchaus komplett weg bleiben und es könne zu einer Heilung kommen. Bei den fortgeschritteneren Tumoren helfe sowohl die Immun- als auch die Strahlentherapie dabei, die Überlebenschancen deutlich zu verbessern. Hinsichtlich der regulierten Früherkennung, die es derzeit in Deutschland noch nicht gibt, werde sich sehr bald schon für Risikopatientinnen und -patienten etwas ändern.

Info: Hier geht es zu den beiden Sendungen von „Fokus Medizin im Dialog“:

https://www.youtube.com/watch?v=6yzrAeshyiQ

https://www.youtube.com/watch?v=lsheH-vb0MU

Die nächste Ausgabe des gedruckten Magazins „Fokus Medizin“ erscheint am 20. März in den Tageszeitungen.