Mehr als 500 Gäste sind zur Verleihung des Wirtschaftspreises Schwarzer Löwe auf die Messe Stuttgart gekommen. Zwölf Verlage mit 17 Tageszeitungen haben den Preis erstmals ausgelobt. Das sind die Gewinner. Von Ingo Dalcolmo

Auf dem roten Teppich für den Schwarzen Löwen: Viele Prominente aus Politik und Wirtschaft stellten sich vor der Gala den Fotografen. Bei der Gala wurden Preisträger in sechs Kategorien gekürt. Fotos: Lichtgut/Leif Piechowski

Es ist das erste Mal, dass zwölf Tageszeitungsverlage aus der Metropolregion Stuttgart einen Wirtschaftspreis ausgelobt haben. Gerade in Zeiten, in denen es wirtschaftlich äußerst turbulent zugehe, in denen eine starke Transformation hin zum Digitalen stattfinde und in denen die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen wichtiger sei denn je, sei der Schwarze Löwe genau zur richtigen Zeit am richtigen Platz. Das betonte Gastgeber Herbert Dachs bei der Gala anlässlich der Verleihung des Schwarzen Löwen im ICS auf der Messe Stuttgart.

Im Fokus des Schwarzen Löwen stünden gerade deshalb auch die jungen Unternehmen und deren kreative Ideen zur Lösung unterschiedlicher Herausforderungen. „Er soll eine Auszeichnung und ein Symbol für den unglaublichen Erfindungsreichtum der Menschen in Baden-Württemberg sein.“ Neben den beiden Messegeschäftsführern Roland Bleinroth und Stefan Lohnert ist der Geschäftsführer der Medienholding Süd Mitgastgeber und Jurymitglied der Galaveranstaltung zur Verleihung des Schwarzen Löwen.

Ausgeschrieben wurde der Wirtschaftspreis Schwarzer Löwe von den zwölf beteiligten Verlagen in sechs Kategorien: Innovation, Digitale Transformation, Nachhaltigkeit, Diversity Human Resources, Corporate Social Responsibility sowie ein Gründerpreis. Dazu Herbert Dachs: „Jede einzelne dieser Kategorien stellt einen fundamentalen wichtigen Baustein für ein heute und morgen erfolgreiches Unternehmen dar.“

Schwarzer Löwe: Neugierig sein auf die Zukunft

Doch eine Kategorie liegt dem Geschäftsführer der Medienholding Süd besonders am Herzen: Diversity Human Ressources, weil „der wichtigste Bestandteil eines Unternehmens die Menschen sind, die für dieses Unternehmen arbeiten“. Gerade im Hinblick auf den sich immer stärker verschärfenden Fachkräftemangel in Deutschland müssten die Unternehmen ihre Organisationsstrukturen überdenken, zeitgemäße Angebote in Bezug auf Flexibilität machen und mehr Transparenz nach innen und außen schaffen, mahnte er bei der Veranstaltung.

Ulrich Dietz, Gründer des IT-Unternehmens GFT, sieht in der Zukunft viele Chancen für Neues. Gerade die Trendthemen wie Ernährung, Gesundheit, KI, Blockchain oder Nachhaltigkeit böten viele Nischen, so der CEO von RB Capital GmbH anlässlich der Verleihung des Wirtschaftspreises Schwarzer Löwe in seiner Keynote. Allerdings würden die Grenzen zunehmend verwischen und Künstliche Intelligenz wie auch Cloud-Anwendungen überall eine entscheidende Rolle spielen.

Wer hier mitspielen wolle, müsse lernen, Trends zu verstehen, und die neuen Entwicklungen auf das eigene Tun ableiten, Kooperationen zu entwickeln und Möglichkeiten auszukundschaften. Erfolg falle aber nicht vom Himmel, so Ulrich Dietz weiter. Sein Rat an die Gäste auf der Messe Stuttgart: „Neugierig sein auf die Zukunft, Trends und Möglichkeiten erkennen lernen sowie Chancen erkennen und ergreifen.“ Kurz: „Schaffe, net schwätze.“

Viele gute Ideen und Geschäftsmodelle

Unter den zahlreichen Bewerbungen für den Wirtschaftspreis Schwarzer Löwe waren viele gute Ideen und Geschäftsmodelle. Doch letztendlich konnte es nur einen Gewinner in jeder Kategorie geben. Die hochkarätig besetzte Jury aus Vertretern der Wirtschafts- und Sozialverbände sowie der Hochschulen hatte aus einer Fülle von Unternehmen jene Kandidaten herauszupicken, die in besonderem Maße für den unglaublichen Erfindungsreichtum des Landes stehen.

Unterstützung gab es dabei von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart unter Leitung von Professor Hanspeter Gondring, der auch das zweistufige Auswahlverfahren entwickelt hatte. Im ersten Schritt mussten sich die Teilnehmer online anmelden und ihr Geschäftsmodell erläutern. Im zweiten Teil wurden je nach Kategorie, weitere Daten von den Teilnehmern abgefragt. Daraus wurden jeweils fünf Kandidaten je Kategorie für die Jury ausgewählt, die dann wiederum drei Kandidaten nominierte, aus denen jeweils der Sieger ermittelt wurde.

Bis zuletzt war die Spannung groß, wer die diesjährigen Preisträger des Schwarzen Löwen sind. So war auch die Überraschung gestern Abend perfekt, als SWR-Fernsehmoderatorin Tatjana Geßler die Sieger in den jeweiligen Kategorien erstmals bekannt gab. Viel Beifall gab es an diesem Abend übrigens nicht nur für die diesjährigen Preisträger, sondern auch für die tänzerischen Darbietungen von Gauthier Dance.

Das sind die Preisträger 2022

Innovation
1. Platz: Dräxlmaier Group. Am Standort Sachsenheim hat das Unternehmen eine vollautomatische Fertigung für 800-Volt-Gesamt-Batteriesysteme aufgebaut. 2. Platz: Dürr Dental, Bietigheim-Bissingen. 3. Platz: Hainbuch, Marbach

Nachhaltigkeit
1. Platz: Varioplast Konrad Däbritz GmbH in Ötisheim. Das Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, das den Kunststoffspritzguss voll automatisiert mit der Oberflächenveredelung/Lackierung verknüpft. 2. Platz: Stadthalle Reutlingen. 3. Platz: Brauerei Härle, Leutkirch

Digitale Transformation
1. Platz: Craiss Generation Logistik. Das Logistikunternehmen aus Mühlacker hat ein Software-Tool zur Beschaffung von Laderaum entwickelt. 2. Platz: Pilz, Ostfildern. 3. Platz: K2 Systems, Renningen

Corporate Social Responsibility
1. Platz: Help! – Wir helfen! Der karitative Verein finanziert medizinische Behandlungen und Prothesen für bedürftige Patienten. 2. Platz: Deutsches Institut für Katastrophenmedizin, Tübingen. 3. Platz: Evangelische Telefonseelsorge Stuttgart

Gründer
1. Platz: Neura Robotics GmbH in Metzingen. Das Robotik -und Technologieunternehmen hat einen kognitiven Roboter bis zur Marktreife gebracht, der sicher mit Menschen agieren und kollaborieren kann. 2. Platz: Q.ant, Stuttgart. 3. Platz: Marktpilot, Esslingen

Diversity Human
Ressource
1. Platz: AfB social & green IT aus Ettlingen. Für die Jury ist das Unternehmen Vorreiter und Vorbild für die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt. 2. Platz: Elektro Reihle, Stuttgart. 3. Platz Karin Bacher Consulting, Pforzheim

Das Video zur Gala:

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