Medizin im Dialog heißt die neue Gesprächsreihe von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten, bei der in Kooperation mit den Sana Kliniken Gesundheitsthemen in den Fokus gerückt werden, die fast jeden betreffen. Zum Auftakt: Bluthochdruck und Adipositas.

Die Experten und die Moderatorin des neuen Live-Talks „Medizin im Dialog (v. l.): Dr. Gitsios Gitsioudis, Barbara Wiesenhütter und Dr. Matthias Raggi. Foto: Ingo Dalcolmo

Corona – die Geißel der Menschheit, die weltweit Millionen Menschen getötet hat und an der Unzählige erkrankt sind. Doch es gibt viele andere Krankheiten, die nahezu jeden von uns betreffen und die nicht vergessen werden dürfen. Hier für Aufklärung zu sorgen, ist eine der wichtigsten Aufgaben der neuen Gesprächsreihe „Medizin im Dialog von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten in Kooperation mit den Sana Kliniken Stuttgart.

Ein neues Format, das live im Internet zu verfolgen war, aber auch jetzt noch abzurufen ist. Worum geht es? Gesundheitsthemen sind wichtiger denn je. Wir werden immer älter – das ist nicht zuletzt ein Verdienst der modernen Medizin. Aber viele Menschen machen zu wenig Sport oder essen zu viel. Das fördert verschiedene Krankheitsbilder.

Welche das sind und welche Probleme das auslösen kann, will die Gesprächsreihe aus dem Studio S im Pressehaus Stuttgart aufzeigen. Zwei Volkskrankheiten standen im Fokus der Premiere, bei der Moderatorin Barbara Wiesenhütter zwei Chefärzte aus dem Karl-Olga-Krankenhaus Stuttgart zu Gast hatte.

Medizin im Dialog: „Zu hoch und zu schwer“

Das Herz ist eine perfekte Umwälzpumpe im Körper des Menschen, die ununterbrochen ihren Dienst verrichtet. Innerhalb eines Tages werden so unvorstellbare 7000 Liter Blut durch den Körper befördert. Keine Frage, dass ein richtiger Blutdruck für das Wohlbefinden unerlässlich ist. Was aber passiert, wenn wir an Bluthochdruck leiden?

Dr. Gitsios Gitsioudis, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin am Karl-Olga-Krankenhaus Stuttgart https://www.sana.de/kok-stuttgart, gab dazu profunde Auskunft: „Ist der Blutdruck dauerhaft zu hoch, drohen fatale Folgen für Gehirn, Herz, Gefäße und Nieren. Deshalb ist erhöhter Blutdruck eine der Haupttodesursachen weltweit, mit jährlich mehr als 10,4 Millionen Todesfällen“. In der Live-Sendung erläuterte er dann, wie man den Blutdruck richtig misst und einen zu hohen Druck erkennt. Mit einer gesunden, möglichst salzarmen Ernährung könne jeder von uns einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung leisten, sagte der Arzt.

Was direkt zum zweiten Teil von „Medizin im Dialog“ überleitet, denn dort stand Adipositas, also krankhaftes Übergewicht, im Fokus. Medizinischer Experte im Studio: Dr. Matthias Raggi, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des Adipositaszentrum Stuttgart am Karl-Olga-Krankenhaus Stuttgart. Was ist der BMI, der Body-Mass-Index?

„Adipositas entsteht meist schleichend über Jahre“

Ab wann gilt man als adipös oder gar als krankhaft übergewichtig? „Adipositas entsteht meist schleichend über Jahre. Je mehr Gewicht, umso höher das Risiko von Krankheiten“, sagte Raggi. Der Mediziner ließ keinen Zweifel daran, dass dieses Volksleiden immer größerere Teile der Bevölkerung erfasst. So sind nach seinen Aussagen mehr als 53 Prozent aller Bundesbürger adipös – und die Zahlen steigen immer mehr.

Gleichzeitig mache das Zuviel an Pfunden erforderliche medizinische Behandlungen kompliziert oder gar unmöglich – und Diäten brächten nicht den erwünschten Erfolg. Wie Betroffene aus der Gefahrenzone Adipositas herauskommen können, machte Raggi in der Live-Sendung deutlich. Zudem erläuterte er, ab wann Übergewicht krank macht und welche Möglichkeiten es gibt, Gewicht zu verlieren.

Dabei spielten auch die verschiedenen operativen Möglichkeiten eine Rolle. Nicht selten muss mit einer drastischen operativen Verkleinerung – dem sogenannten Schlauch-Magen – dem Übergewicht begegnet werden. Dabei ist es nicht schwer, der Krankheit ein Schnippchen zu schlagen. „Bewegung ist das Medikament des 21. Jahrhunderts gegen Übergewicht“, lautet die Empfehlung von Dr. Raggi. Mindestens 5000 Schritte, noch besser 10 000 Schritte am Tag, kombiniert mit einer Ernährungsumstellung versprechen nachhaltigen Erfolg – und längeres Leben.